Die Volksschule kann sich den gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen nicht verschliessen. Veränderte familiäre Strukturen, der Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Digitalisierung und anderes mehr haben Einfluss auf die Bildungsinstitutionen. Jedoch ist die Volksschule als (selbst-)reflektierende und sich stetig fortentwickelnde Organisation prädestiniert, auch gestaltend auf Entwicklungen Einfluss nehmen, kritisch zu hinterfragen und Werte zu vermitteln. Auch in diesem Bereich kommt es entscheidend auf die Mitarbeiter*innen an, die befähigt werden müssen, mit neuen Entwicklungen professionell umzugehen.

Schule als soziale und gesellschaftliche Institution kann nicht isoliert dastehen. Sie braucht Bezüge, um ihre Aufgaben definieren und sich als Institution weiterentwickeln zu können. Sie muss sich andererseits aber auch ihrer Strahlkraft und Aussenwirkung bewusst sein, um den richtigen Weg zu finden. All dies erfordert eine gute kommunikative Vernetzung mit ihrem Umfeld.

Die Motoren einer starken Volksschule sind die Lehrpersonen, Schulleiter*innen und weiteren Mitarbeiter*innen vor Ort, die sich tagtäglich mit grossem Engagement und viel Empathie für die Kinder einsetzen. Diesen MitarbeiterInnen gilt es Sorge zu tragen. Ihnen sind der Rahmen und die Bedingungen zu bieten, den sie zur professionellen Erfüllung ihrer Arbeit benötigen.

Zu erkennen, was jedes Kind braucht, und es seinen Bedürfnissen und Begabungen entsprechend individuell zu fördern, stellt eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Den Schulen sollen die hierfür nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, damit sie in der Lage sind, diese Aufgabe bestmöglich und in hoher pädagogischer Qualität zu erfüllen.

Nicht alle Eltern können ihren Kindern auf dem schulischen Weg diejenige Unterstützung und Begleitung bieten, die sie brauchen. Hier einen Ausgleich fehlender Chancen zu schaffen, erachte ich als eine weitere wichtige Aufgabe der Volksschule.

Wie kaum sonst wo werden in der Volksschule über alle sozialen Schichten und unterschiedlichen Kulturen hinweg Beziehungen und Freundschaften geknüpft und gepflegt. Unsere Kinder wachsen so ganz selbstverständlich mit der Andersartigkeit anderer auf. In der Schule lernen sie damit umzugehen und sie als Bereicherung ihres eigenen Lebens zu schätzen. Für unsere demokratische Gesellschaft, die den Grundsätzen von Gleichheit und Gleichberechtigung verpflichtet ist, ist dies ein unschätzbarer Wert. Eine Volksschule im wahrsten Sinne des Wortes, mithin eine in der Gesamtgesellschaft stark verankerte und von ihr getragene Institution zu erhalten – dafür will ich mich einsetzen.